John E. Woods gestorben
Dienstag, 21. Februar 2023
Der große amerikanische Übersetzer John E. Woods ist am 15. Februar in Berlin im Alter von 80 Jahren gestorben. Neben dem Gesamtwerk von Arno Schmidt übersetzte er auch Döblin, Thomas Mann, Ingo Schulze, Christoph Ransmayr, Günter Grass u.a. deutschsprachige Autoren ins Englische. Zur Erinnerung an Woods hat die Arno Schmidt Stiftung bei Facebook das Interview-Video ›Über das Schmidt-Übersetzen‹ veröffentlicht, das anlässlich der Ausstellung ›Arno Schmidt 100‹ gedreht wurde. Das Video kann ohne Anmeldung bei Facebook geladen werden.
5 Meldungen
Dienstag, 21. Februar 2023
Ich bin in letzten Monaten nicht dazu gekommen, diesem Blog allzuviel Aufmerksamkeit zu schenken, also gibt es jetzt zum Fasching einen kleinen Kehraus.
- Karl-Heinz Müthers große Arno-Schmidt-Bibliographie hat inzwischen die 23. Nachlieferung erhalten (Bielefeld, 2023). Auf der Website der GASL steht die PDF-Version jetzt bis zur 22. Nachlieferung (2021) bereit.
- Die GASL hat damit begonnen, Beiträge aus dem ›Schauerfeld‹ auf Ihrer Website als PDF-Dateien zu veröffentlichen.
- Die Lieferung 483–485 des ›Bargfelder Boten‹ ist erschienen. Inhalt: Winand Herzog, ›»Ein steinerner Abgott« oder Ein Fisch namens Josef. ›Das steinerne Herz‹ im Kontext und doppelten Anspielungsraum‹.
- Denis Scheck war zu Besuch in Bargfeld und dort mit Susanne Fischer über Arno Schmidt geplaudert (›Lesenswert‹, ab ca. Minute 17).
- »The directing duo will return to feature filmmaking with ›Egghead Republic‹, a satirical coming-of-age tale in part based on Kågerman’s experience working for Vice Magazine and the novel ›Die Gelehrtenrepublik‹, by Arno Schmidt.« (Deadline)
Bargfelder Bote, Lfg. 481–482
Sonntag, 27. November 2022
Die Lieferung 481–482 des ›Bargfelder Boten‹ ist erschienen. – Inhalt:
- Martin Lowsky, ›Türme und Träume. Über die Präsenz des späten Karl May in Arno Schmidts Erzählung ›Großer Kain‹‹
- Günther Flemming, ›Blindheim oder Marlborough s’en va-t-en guerre‹
- Gehört, gelesen, zitiert
- In letzter Zeit ist erschienen und zu unserer Kenntnis gelangt
ebA überarbeitet • Schmidt-Handbuch erschienen
Freitag, 25. November 2022
Die eBA wurde überarbeitet. Als Standardverknüpfung wird nun nicht mehr, wie bisher, eine ODER-,sondern eine UND-Verknüpfung benutzt. Eine Suche wie Brockes Goethe
findet also jetzt nicht mehr alle Texte, in denen »Brockes« oder »Goethe« auftaucht, sondern nur noch die, in denen beide Begriffe gefunden werden. Bei der Suche nach exakten Zitaten werden nun Satzzeichen ignoriert, was bei einem Autor wie Schmidt schon sehr hilfreich ist. Die Suche nach exakt:"Deutschland das"
findet jetzt auch »Deutschland? : Das«. Als Bezugsrahmen für eine Suche wird nun nicht mehr der zufällige Seitenumbruch der ›Bargfelder Ausgabe‹, sondern ein Absatz, also eine organische Texteinheit, benutzt.
Lange hat’s gedauert, aber jetzt ist es tatsächlich erschienen, das von Axel Dunker und Sabine Kyora herausgegebene ›Arno-Schmidt-Handbuch‹. Inhaltsverzeichnis und Vorwort können als PDF geladen werden. Der Preis für den rund 800 Seiten starken Band wurde noch einmal deutlich angehoben und liegt nun für das PDF wie für die gebundene Version bei 199,95 Euro.
Schmidt auf Schwedisch [Update]
Freitag, 11. November 2022
11.11.2022: Ich hab’s nicht richtig gesehen. Karl-Heinz Müther wies in der ASml auf eine Reihe von schwedischen Übersetzungen hin, die vor allem Mitte der 1960er-Jahre erschienen sind. (Teil)Übersetzt wurden etwa ›Alexander‹, ›Faun‹ und ›Pocahontas‹. Lagerholms Übersetzungen sind also nicht die ersten, aber wohl die umfangreichsten ;-).
[14.10.2022]Mit ›Tidiga skrifter‹ (›Frühe Schriften‹) liegen – wenn ich das richtig sehe – erstmals Romane und Erzählungen Schmidts auf Schwedisch vor. Der Band enhält ›Leviathan‹, ›Aus dem Leben eines Fauns‹, ›Brand’s Haide‹, ›Schwarze Spiegel‹, ›Tina‹ und ›Goethe und einer seiner Bewunderer‹. Übersetzer ist Martin Lagerholm, erschienen ist der Band im kleinen schwedischen Verlag Ekphrasis.
Kleinere Meldungen
Freitag, 11. November 2022
Am 18. August plauderte Friedhelm Rathjen anlässlich des 50. Geburtstags des ›Bargfelder Boten‹ bei hr2-Kultur rund elf Minuten kenntnisreich, entspannt und anregend über Arno Schmidt. Die Sendung kann auf der Webseite des Senders nachgehört und auch geladen werden.
Bei Facebook wurde Susanne Fischer am 23. Oktober nach geplanten Editionen von Schmidts Briefwechsel gefragt. Ihre Antwort: »Rowohlt Verlag, Bense, am Horizont Krawehl«.
(Facebook wird hier nicht verlinkt.)
Die Wollschläger-Werkausgabe bei Wallstein wird fortgesetzt. Erschienen ist als 14. Band: ›Briefe 1988–2007‹. Die von Thomas Körber herausgegebene Auswahl umfasst gut 520 Seiten. »Kriterien der Auswahl sind Wollschlägers schriftstellerische Projekte in den Jahren 1988 bis 2007 […]. Es handelt sich demnach im weitesten Sinne um ›Briefe zum Werk‹«. Einige private Briefe wurden allerdings ebenfalls aufgenommen.
Friedhlem Rathjen hat einen weiteren Band in seiner Edition ReJoyce angekündigt. Im Dezember soll erscheinen: ›Polyglott Arno Schmidt mehrsprachig‹ (156 Seiten Paperback, 17,00 Euro). Ausführliche Angaben finden sich bei Booklooker.
Ebenfalls im Selbstverlag ist jetzt erschienen: Günther Fleming, ›Drei Studien zum Spätwerk von Arno Schmidt‹ (212 Seiten Softcover, 28,00 Euro). Der Band enthält drei Aufsätze zu ›Zettel’s Traum‹, ›Die Schule der Atheisten‹ und zur ›Julia‹. Beschreibung und Bestellmöglichkeit finden sich bei ePubli.
Illustrierte Ausgabe der ›Gelehrtenrepublik‹ erschienen
Montag, 3. Oktober 2022
Die vor einiger Zeit bereits annoncierte, von Thomas Franke illustrierte Ausgabe der ›Gelehrtenrepublik‹ ist inzwischen erschienen:
Arno Schmidt: ›Die Gelehrtenrepublik. Kurzroman aus den Roßbreiten‹. Illustriert von Thomas Franke. Fulminant Fantastische Folianten 1. p.machinery, Winnert, September 2022, 246 Seiten (incl. 25 Farbseiten, davon 7 Ausklappseiten), Hardcover mit Cabra-Bezug und Blindprägung Normalausgabe: ISBN 978 3 95765 302 4. 99 Euro
Neben dieser Normalausgabe soll es noch eine nummerierte Luxusausgabe im Schuber mit einer Grafik von Thomas Franke geben. Diese Ausgabe ist derzeit in Vorbereitung und soll zwischen 150 und 200 Euro kosten.
Bei dieser Ausgabe geht es vor allem um die aufwändige Buchgestaltung und Illustrationen – die Textgrundlage ist da eher unzuverlässig. Dazu schreibt der Verleger:
Wir hatten ein Buch vom S.-Fischer-Verlag vorliegen, und als wir später den Vertrag mit der Arno Schmidt Stiftung schlossen, bekamen wir von denen eine Textdatei zur Verfügung – die in nicht zu knappem Maße korrekturwürdig war (um sie der S.-Fischer-Ausgabe anzupassen, sprich: Fehler zu korrigieren).
Nun ja. Aber wenn am Ende ein schönes Buch dabei herauskommt, kann man das einfach mal so stehen lassen.
Sven Hanuschek, ›Arno Schmidt‹: Erste Reaktionen
Mittwoch, 21. September 2022
[21.9.2022]
- Marius Fränzel, ›»er habe [...] aber nicht alles verstanden«‹, BB 479–480. Auch online verfügbar
[19.6.2022] Zwei weitere Rezensionen sind zu verzeichnen:
- Paul Jandl, ›Er schrieb völlig eigenwillig, war selbst jedoch unmodern. Er mied Menschen, zugleich lebte er in einer Ehe. Vom Rätsel Arno Schmidt‹, NZZ, 13.6.2022
- Thomas Ballhaus, ›Bändiger der Romantik‹, Die Presse, 17.6.2022 (Bezahlschranke)
[5.6.2022] In der letzten Zeit sind noch ein paar Rezensionen nachgekommen:
- Jan Süselbeck, ›Ruckeln und Nackeln. Mit der eigenen Literatur die Welt verändern: Die große Arno-Schmidt-Biografie ist erschienen‹, konkret 6/2022, S. 48–50
- Klaus Bellin, ›Radikal, eigensinnig, unbeirrbar. Sven Hanuschek hat die erste große Arno-Schmidt-Biografie verfasst‹, ND, 30.5.2022
- Eberhard Falcke, ›Sven Hanuschek – Arno Schmidt. Biografie‹, im Podcast ›Lesenswert‹ des SWR2 vom 19.5.2022 (von ca. 2:20 bis 9:00, inkl. An- und Abmoderation)
[30.4.2022] Günter Jürgensmeier widmet sich vorerst den handwerklichen Aspekten der Biographie:
- Günter Jürgensmeier, ›Die heutzutage oft schlampige Buchherstellung demonstriert an Sven Hanuscheks Arno-Schmidt-Biografie‹ (PDF)
[28.4.2022] Inzwischen hat sich auch Andreas Platthaus in der FAZ ausführlich zu Wort gemeldet. Seine deutlich reservierte Rezension ist (noch?) ohne Bezahlschranke lesbar:
- Andreas Platthaus, ›Topograph der horizontalen Höllenstürze‹, FAZ, 28. April 2022
[23.4.2022] Sven Hanuscheks lange angekündigte, mehrfach veschobene, umfangreiche Arno-Schmidt-Biographie ist inzwischen erschienen: ein Buchbrocken mit 990 Seiten. Hanuschek hat den (kompletten?) Nachlass gesichtet, zitiert sehr ausgiebig aus bislang unveröffentlichtem Matrial, liefert auch den erfahrenen Schmidt-Lesern und -Leserinnen manche unbekannte Details und schreibt gegen die immer noch kursierenden Klischees vom misanthropischen Eigenbrötler in der Heide an (die selbst in der Verlagsankündigung noch nachklingen).
Ich selbst stecke noch in der Lektüre und kann noch nicht viel dazu sagen, aber es gibt die ersten Rezensionen:
- Helmut Böttiger, ›Ein Genie ohne Kratzer‹, Deutschlandfunk, 10.4.2022 (Audio & Manuskript)
- Richard Kämmerlings,›»Ungeschädicht überlebm?: tatn nur die Intellektuell’n«‹, Welt online, 11.4.2022 (Paywall)
- Hans-Jürgen Linke, ›Arno Schmidt: Der einzige bewohnbare Ort ist die Literatur‹, FR, 10.4.2022
Zudem brachte der Deutschlandfunk am 22. April 2022 ein Gespräch mit Sven Hanuschek, das im Web nachgehört werden kann: Arno Schmidts unbekannte Seiten.
Bargfelder Bote, Lfg. 479–480
Mittwoch, 21. September 2022
Bereits Ende August ist die Lieferung 479-480 des ›Bargfelder Boten‹ erschienen. Inhalt:
- 50 Jahre ›Bargfelder Bote‹
- Jörg Drews, ›Arno Schmidt und seine Gemeinde‹, Transkription eines Vortrags (1989)
- Marius Fränzel, ›»er habe [...] aber nicht alles verstanden«‹ (Rezension der Schmidt-Biographie von Sven Hanuschek)
- In letzter Zeit ist erschienen und zu unserer Kenntnis gelangt
Kurz notiert
Samstag, 10. September 2022
Vom 22. bis zum 24. September findet im Celler Bomann-Museum die Tagung ›Arno Schmidt und das 19. Jahrhundert‹ statt. Die öffentliche Tagung wird von der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel veranstaltet. Das Tagungsprogramm gibt es hier.
Die Arno Schmidt Stiftung kümmert sich nicht nur um Arno Schmidt, sondern ist auch »Urheberrechtserbin und Nachlassverwalterin von Peter Rühmkorf« und als solche Herausgeberin der umfangreichen Gesamtausgabe ›Oevelgönner Ausgabe‹. Die Ausgabe ist auf drei Abteilungen ausgelegt. Abteilung I bringt das literarische Werk, die Abteilungen II und III sollen den Briefwechsel und die Tagebücher enthalten. Für die Abteilung I liegt ein Prospekt mit Editionsplan vor (PDF). Als erster Band erscheint I/12, ›Essays und Monographien 4‹, der die »frühen literaturkritischen Texten von 1953 bis 1962« enthält. Hier werden sich dann wohl auch Rühmkorfs Rezensionen zu ›Das steinerne Herz‹ (Dezember 1956) und zur ›Gelehrtenrepublik‹ (Februar 1958) finden.
Am 23. Juni 1971 brachte RIAS 2 die Sendung ›Zettels Trauma? ›Zettels Traum‹ – Das große Buch des Arno Schmidt‹ von Jens Rehn. Der DLF nimmt das Erscheinen von Sven Hanuscheks Schmidt-Biographie zum Anlass, die 55-minütige Sendung in der Reihe ›Aus den Archiven‹ zu wiederholen. Die Audiodatei kann hier geladen werden.
Das Theater Hagen hat ›Zettel’s Traum‹ als »barock-zeitgenössisch-jazziges Musiktheater-Experiment« auf die Bühne gebracht. Auf der Website des Theaters gibt es Bilder, Texte und einen kleinen Youtube-Clip der Aufführung.