Arno-Schmidt-Handbuch

Dienstag, 8. März 2022

Es ist jetzt gut fünf oder sechs Jahre her, dass ich erstmals gerüchteweise von einem ›Arno-Schmidt-Handbuch‹ gehört habe. Jetzt gibt es eine konkrete Ankündigung:

Arno-Schmidt-Handbuch. Hg. v. Axel Dunker u. Sabine Kyora. De Gruyter 2022, 600 Seiten.

Der Band soll sowohl als E-Book als auch als Hardcover erscheinen und zwar am 20. Oktober bzw. 3. November. Der Preis ist bei beiden Versionen gleich und liegt – wie bei derartigen Projekten wohl leider immer noch üblich – in fernen Mondgebirgen: 164,95 Euro.

Milchdrüsen

Freitag, 25. Februar 2022

Am 23. Juli 1959 schickte Hans Wollschläger eine insgeheim von Hansotto Hatzig angefertigte Abschrift von Karl Mays ›Frau Pollmer, eine psychologische Studie‹ an Schmidt, der den Erhalt am 25. Juli in seinem Tagebuch vermerkt. Schmidt hat das Manuskript sofort gelesen – und prompt findet sich eine Zitatspur im Werk.

Am 22. August schrieb Schmidt die Erzählung ›Trommler beim Zaren‹, in der gleich eine versteckte Anspielung auf Mays Abrechnung mit seiner Frau unterbrachte.

In Mays ›Frau Pollmer‹ heißt es auf S. 816:

Sie lernte die Männer verachten und verspotten, die für den Anblick zweier Milchdrüsen auf Gesundheit, Geld und Ehre verzichten.

Entsprechend formuliert der Ich-Erzähler zu Beginn in ›Trommler beim Zaren‹:

[…] dabei bin ich doch wirklich, schon rein äußerlich, nicht mehr in dem Alter, daß man mich im Verdacht haben könnte, der Anblick zweier Milchdrüsen vermöchte mich noch zum Trottel zu machen!

Auch sonst spukt May in dieser mehr als doppelbödigen, ziemlich vertrackten Geschichte untergründig herum und wird auch explizit genannt:

»Mensch, Du liest noch Karlmay?! Bei dem kommt doch nich een Auto vor! […]«

Termine

Mittwoch, 23. Februar 2022

Ein etwas verspäteter Hinweis: Im Rahmen des »Großen Dinggang«, dem Wettbewerb für komische Lyrik, hat die Arno Schmidt Stiftung den »Zimtfragment«-Preis für das beste komische Lebensmittelgedicht gestiftet. Einsendeschluss ist leider schon der 28. Februar. – Schmidt schrieb die 34 Strophen des ›Zimtfragments‹ – der Titel stammt von den Herausgebern – um 1949. Es findet sich BA I, 4, S. 155–159.

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Am Donnerstag, den 5. Mai 2022, stellt Sven Hanuschek in der Regensburger Buchhandlung Dombrowsky seine Schmidt-Biographie vor, die am 11. April erscheinen soll.

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Vom 22. bis zum 24. September findet im Bomann-Museum in Celle die Tagung »Arno Schmidt und das 19. Jahrhundert« statt. Es sind vier Sektionen zu folgenden Themen geplant:

  1. Schreibweise und Poetik
  2. Literarhistorie und Autorenporträts
  3. Karl May
  4. Texturbausteine

›Arno Schmidt im Literaturbetrieb der frühen Jahre‹

Mittwoch, 23. Februar 2022

In der Reihe ›BB Extrakt‹ ist der zweite Sammelband erschienen. ›Arno Schmidt im Literaturbetrieb der frühen Jahre‹ versammelt auf 172 Seiten Texte zum Thema, die in den letzten Jahren im ›Bargfelder Boten‹ erschienen sind. Das Inhaltsverzeichnis und die Vorbemerkungen des Herausgebers Friedhelm Rathjen können auf der Webseite zum Buch abgerufen werden.

Arno Schmidt im Literaturbetrieb der frühen Jahre. Aufsätze und ein Gespräch aus dem ›Bargfelder Boten‹. München, edition text + kritik 2022. 172 Seite, ISBN 978-3-96707-629-5, 24 Euro.

Vom Wert der Kleidung

Mittwoch, 23. Februar 2022

Die Ausstellung Vom Wert der Kleidung wurde bis zum 4. September verlängert. Wer sich einen kleinen Eindruck von der Ausstellung verschaffen möchte, findet bei Molitor neun Fotos.

Im Rahmen der Ausstellung ist am 24. März Nicolas Mahler zu Gast, der anhand

zahlreicher Bildbeispiele […] Einblicke in das Entstehen seiner Schmidt-Adaption [von ›Schwarze Spiegel‹], der Arbeit an Graphic Novels im Allgemeinen und die unterschiedlichen Zugänge bei seinen Verknappungen von Arno Schmidt und James Joyce

gibt.

Am 21. April liest Susanne Fischer unter dem Titel ›Genie-Assistenz‹ aus unveröffentlichten Briefen von Alice Schmidt. Am 5. Mai wird Oliver Schwehms Dokumentation ›Arno Schmidt – Mein Herz gehört dem Kopf‹ gezeigt.

Am 22. Februar widmete sich die ›Kulturzeit‹ der Ausstellung. Die Sendung kann bis zum 22. März in der ZDF-Mediathek abgerufen werden, der rund sechsminütige Beitrag zur Ausstellung beginnt ab ~16:45.

Schmidt-Biographie angekündigt [Update]

Sonntag, 23. Januar 2022

[23.1.2022] Nun aber: Jetzt wird der 11. April 2022 als Termin genannt.

[18.10.2021] Neuer Erscheinungstermin ist jetzt der 14. März 2022.

[1.7.2021] Auf der Webseite zum Buch wird jetzt der 14. Februar 2022 als Erscheinungstermin genannt.

[28.3.2021] Vor gut fünf Jahren kursierten in der ASml die ersten Hinweise, dass die »große Schmidt-Biographie« von Swen Hanuschek geschrieben werden soll. Dann hörte man lange Zeit nichts mehr davon, aber jetzt ist es offiziell – für den 25. Oktober kündigt der Hanser-Verlag an:

Sven Hanuschek, ›Arno Schmidt‹, Biografie, 608 Seiten, ISBN 978-3-446-27098-5, 36,00 Euro

Bargfelder Bote, Lfg. 471–473

Samstag, 15. Januar 2022

Die Lieferung 471–473 des ›Bargfelder Boten‹ ist erschienen. – Inhalt:

  • Norbert Maibaum, ›Büffelschwänzler & Augnblitzerin. Eine Fährtenlese zu Werner Müllers ›Religionen der Waldlandindianer‹ in ›Abend mit Goldrand‹‹
  • Martin Lowsky, ›Karl Mays Reiseerzählung ›Winnetou IV‹ alias ›Winnetous Erben‹. Kleine Chronik zur Werkgeschichte mit besonderer Berücksichtigung von Arno Schmidt und Hans Wollschläger‹
  • In letzter Zeit ist erschienen und zu unserer Kenntnis gelangt

Die eBA und reguläre Ausdrücke

Samstag, 25. Dezember 2021

Günter Jürgensmeier hat sich die eBA genauer angeschaut (PDF) und fällt ein vernichtendes Urteil:

Die eBA ist mit Sicherheit die schlechteste Implementierung eines für Literatur gedachten Suchsystems in der uns bekannten Welt.

Nun ist die eBA sicherlich nicht perfekt und die von Jürgensmeier angeführten Kritikpunkte sind durchaus valide – allein: Seine Schlussfolgerung, das System sei irreparabel und »kaputt by design« scheint mir dann doch etwas übertrieben. Ich habe zu wenig Hintergrundwissen, um das wirklich beurteilen zu können, habe aber so meine Zweifel, ob das Problem des »unüberwindbaren Seitenwechsels« wirklich so unüberwindbar ist. Aber es mag jeder selbst entscheiden, ob er oder sie Jürgensmeier in seinem harschen Urteil folgt oder nicht. Darum soll es hier auch gar nicht gehen.

Die Kritik an der eBA ist mir nur ein willkommener Anlass, kurz auf den Einsatz von »regulären Ausdrücken«, wie sie die eBA bietet, einzugehen. Diese werden auf der Website nur erwähnt und an zwei, drei Beispielen demonstriert. Da mag eine kurze Erläuterung vielleicht ganz hilfreich sein. Vorausgeschickt sei aber, dass ich zum einen in Sachen RegEx kein Experte bin, zum anderen die eBA mir da mitunter etwas erratisch zu reagieren scheint. Aber sei’s drum.

Reguläre Ausdrücke

Reguläre Ausdrücke (auch als Regular Expressions oder kurz RegEx bekannt) sind formalisierte Zeichenketten, die Muster definieren, nach denen Zeichenmengen (Texte) durchsucht werden können. Reguläre Ausdrücke sind sehr mächtig, tendieren aber auch dazu, praktisch unlesbar zu werden. Allerdings scheint die eBA den Sprachumfang von RegEx nur rudimentär implementiert zu haben.

Ein regulärer Ausdruck – also das Zeichenmuster, nach dem gesucht werden soll – steht üblicherweise (und auch in der eBA) in Schrägstrichen: /Ausdruck/. Ein Punkt . innerhalb eines regulären Ausdrucks steht als Platzhalter für genau ein (beliebiges) Zeichen. Mit exakt:/.osen/ wird etwa »Hosen«, »Rosen«, »Dosen«, »kosen«, »tosen« etc. gefunden. Das entspricht der Standardsuche mit Fragezeichen: exakt:?osen. (Das exakt: gehört nicht zum regulären Ausdruck, sondern ist eine Besonderheit der eBA, mit der die standardmäßig aktive unscharfe Suche ausgeschaltet wird.)

Quantifier

Mit den »Quantifiern« lässt sich angeben, wie oft ein Ausdruck oder Zeichen auftauchen muss, um gefunden zu werden. Der Quantifier bezieht sich dabei immer auf das direkt links neben ihm stehende Zeichen bzw. auf eine Zeichengruppe (Gruppen werden übrigens in () notiert). Dabei steht das Pluszeichen + für »mindestens einmal« (auch mehrfach), das Sternchen * für »beliebig oft« (auch gar nicht). Mit exakt:/.+osen/ findet man also nicht nur »Rosen« oder »Hosen« sondern etwa auch »geländerlosen« oder »wertlosen«. Das entspricht in der Standardsuche exakt:*osen.

Das Beispiel /essa.+/ auf der Website findet alle Zeichenketten, die »essa« gefolgt von mindestens einem oder mehr beliebigen Zeichen enthalten: »Essay«, »Essays«, »Essayist«, »EssaySchätze« etc. Das gleiche Ergebnis liefert allerdings auch die Standardsuche mit essa*.

Zwei Dinge sind hier übrigens bemerkenswert und unterscheiden die eBA vom Standard-RegEx:

  • Es wird nicht zwischen Groß- und Kleinschreibung unterschieden. Bei einer RegEx sind normalerweise /essay/ und /Essay/ zwei verschiedene Zeichenketten.
  • Gesucht wird ab Wortanfang (»interessant« wird z.B. nicht gefunden). Möchte man nur ab Wortanfang suchen, muss man das in einer RegEx üblicherweise mit \b markieren.

Möchte man alle Begriffe finden, in denen die Buchstabenfolge »essa« auftaucht, muss man das in der eBA so notieren: /.+essa.+/. Hier gibt es zudem eine kleine Diskrepanz zur Standardsuche, bei der der Suchbegriff *essa* lauten würde. Die findet 1060 Ergebnisse, die RegEx nur 1055. Ergänzt man den Suchbegriff zu exakt:*essa*, werden auch in der Standardsuche 1055 Ergebnisse ausgewiesen.

Üblicherweise lässt sich in einer RegEx auch die genaue Anzahl festlegen, in dem man sie in {min,max} setzt, wobei min angibt, wie oft ein Zeichen oder ein Ausdruck mindestens vorkommen muss, max legt entsprechend die Obergrenze fest. Mit exakt:/n{2,5}/ müssten alle Wörter mit »nn«, »nnn«, »nnnn« und »nnnn« gefunden werden. Das funktioniert so aber nicht mit der eBA.

Hier hilft es, Anfang und Ende der gesuchten Zeichenkette um beliebige Zeichen zu erweitern: exakt:/.*n{2,5}.*/ (= beliebig viele beliebige Zeichen, gefolgt von mindestens zwei, aber maxmial fünf »n«, gefolgt von beliebig vielen beliebigen Zeichen). Spielt die Obergrenze keine Rolle, kann man dies auch anders notieren: exakt:/.*nnn+.*/ (= beliebig viele beliebige Zeichen, gefolgt von »nn«, gefolgt von mindestens einem weiteren »n«, gefolgt von beliebig vielen beliebigen Zeichen).

Klassen

Interessant ist die Möglichkeit, Klassen zu definieren. Dazu führt man in [] alle gewünschten Zeichen auf. Mit exakt:/[HDR]osen/ werden »Hosen«, »Dosen« und »Rosen« gefunden, nicht aber »tosen« oder »losen«. Ein ^ zu Beginn einer Klasse negiert die gesamte Klasse: exakt:/[^HDR]osen/ findet die Wörter mit »osen«, die nicht mit einem »H«, »D« oder »R« beginnen, etwa »tosen«, »losen«, »Posen« oder »Kosen«. Mit dem auf der Website angeführten Beispiel exakt:/be[iy]fall.+/ werden entsprechend alle Vorkommnisse von »Beifall« (wie gesagt: Groß-/Kleinschreibung wird ignoriert) bzw. »Beyfall« gefolgt von mindestens einem Zeichen gefunden.

Ein Beispiel für eine Klasse, bei dem sich die Entwickler der eBA ein wenig von den Möglichkeiten haben mitreißen lassen, das aber niemand in der Praxis tatsächlich einsetzen würde, ist das hier exakt:/[,.!?%&\/-;:›‹„”…‘()„»«]*Und ich noch dabei[,.!?%&\/-;:›‹„”…‘()„»«]*/. Das schaut wüster aus, als es ist.

In der Klasse werden sämtliche Satzzeichen angeführt (das scheint mir doppelt zu sein), wobei der Schrägstrich / durch einen Backslash \ entwertet wird, weil er ansonsten als Ende des regulären Ausdrucks erkannt würde. Anschließend sorgt ein * dafür, dass sämtliche aufgeführten Zeichen mehrfach (oder gar nicht) in beliebiger Reihenfolge auftauchen dürfen. Diese Bedingung wird am Schluss wiederholt und umschließt so die Phrase, um die es eigentlich geht: Und ich noch dabei. Das funktioniert, geht aber sehr viel einfacher: exakt:/.*Und ich noch dabei.*/. Damit wird der Ausdruck zwar auf beliebige Zeichen vor und nach der Phrase geändert – aber für das Wiederfinden des Zitats spielt das ja keine Rolle. Um so einen Zeichenwust, wie ihn die eBA da als Beispiel bringt, zu vermeiden, sind in RegEx übrigens Zeichenklassen vordefiniert. Um alles zu maskieren, was kein Wortzeichen ist – also keine Ziffer, kein Buchstabe und kein Unterstrich _ – wird normalerweise \W geschrieben, aber diese vordefinierten Klassen werden von der eBA nicht unterstützt.

Es ist auch möglich, ganze Bereiche zu bestimmen, etwa alle Buchstaben ([a-z], Groß-/Kleinschreibung wird wieder ignoriert) oder alle Ziffern ([0-9]). Möchte man etwa wissen, wieviele zehnstellige Zahlen bei Schmidt auftauchen, dann führt dieser Ausdruck zum Ziel: exakt:/[0-9]{10}/. Wer, aus welchen Gründen auch immer, wissen möchte, auf welche Wörter mit 20 Buchstaben ein Komma, ein Punkt oder ein Semikolon folgt, kann das so ermitteln: exakt:/[a-z]{20}[.,;]+/. – Zu Klassen fallen mir keine Alternativen in der Standardsuche ein ;-).

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Damit sind die Möglichkeiten der regulären Ausdrücke bei weitem nicht erschöpft (hier wurde allenfalls an der Oberfläche gekratzt), aber zum einen führt das hier entschieden zu weit (über den Einsatz von RegEx sind ganze Bücher geschrieben worden), zum anderen hat die eBA ohnehin nur eine beschränkte Auswahl zu bieten. Ob noch mehr geht als hier kurz dargestellt, weiß ich nicht (Dinge wie die in RegEx ebenfalls mögliche Umgebungssuche habe ich nicht ausprobiert). Aber vielleicht helfen ja schon diese knappen Erläuterungen, dass so manches Zitat besser gefunden wird.

Kurz notiert

Samstag, 11. Dezember 2021

Der Grafiker Thomas Franke arbeitet derzeit an einer illustrierten Ausgabe der ›Gelehrtenrepublik‹, die im Verlag p.machinery erscheinen wird. Auf der Website des Verlags finden sich dazu bislang keine Informationen, aber Franke erzählt einiges über sich und seine Arbeit in einem rund einstündigen Gespräch, das live bei Facebook übertragen wurde und auch bei Youtube zu sehen ist. Nach einer etwas längeren Einleitung geht es dann ab ca. 23:00 um die illustrierte Ausgabe.

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In der SZ rezensiert Florian Welle das von Ulrich Matthes eingelesene ›Zettel’s Traum‹-Lesebuch: Direkt an die Theke.

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Unter dem Titel ›Über Arno Schmidts »Julia, oder die Gemälde«: Denkwege zum fertigen Gemälde‹ bespricht Hans-Jürgen Linke für die FR Fischers ›Julia‹-Band.

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Ebenfalls dem ›Julia‹-Band widmet sich Martin Lowsky bei literaturkritik.de: ›Arno Schmidt in Wimmelbildern‹.

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In Celle ist bis zum 7. Juni 2022 die Ausstellung ›Vom Wert der Kleidung. Der textile Nachlass von Arno und Alice Schmidt‹ zu sehen. ›Celle heute‹ bringt dazu eine ausführliche Besprechung mit vielen Bildern von Anke Schlicht: Wehrmachtsmantel und Quelle-Katalog – Auf Zeitreise mit Alice und Arno Schmidt. – Zur Ausstellung ist ein Set mit 15 Postkarten mit Fotos der Exponate und Zitaten von Arno Schmidt erschienen. Das Set ist für 5 Euro an der Museumskasse erhältlich oder plus Versandkosten bei der Stiftung.

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Nicolas Mahlers grafische Version von ›Schwarze Spiegel‹ wird bei literaturkritik.de von Herbert Fuchs besprochen: ›Arno Schmidt als Comic-Figur‹.

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Die 22. Nachlieferung zu Karl Heinz Müthers Arno-Schmidt-Bibliographie ist bei Aisthesis erschienen (115 Seiten, 18,50 Euro).

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Die Tagung zum Haffmans-Verlag wurde in der SZ am 2. Dezember (online: 1. Dezember) von Thomas Steinfeld besprochen. Der Artikel ist online leider nur für Abonennten verfügbar: ›Die lustvollen Kenner‹ (online ursprünglich: ›Groß gestartet, groß gescheitert: Die Geschichte des Haffmans-Verlags‹). Zu Arno Schmidt heißt es da u.a.:

Doch wenn Arno Schmidt dem Haffmans-Verlag ein Renommee verlieh, so Susanne Fischer, die Geschäftsführerin der Stiftung, hob der Verlag auch das Ansehen des Schriftstellers: durch sorgfältige Editionen auch der vermeintlichen Nebenwerke, durch die Ausstattung der Bücher und durch das Streben nach Vollständigkeit. Die Bargfelder Ausgabe mag heute bei Suhrkamp erscheinen – ohne den Haffmans-Verlag wäre aus Arno Schmidt vielleicht nur ein halb skurriler Fall aus der jüngeren deutschen Literaturgeschichte geworden.

Kurzmeldungen

Samstag, 6. November 2021

Die Lieferung 470 des ›Bargfelder Boten‹ ist erschienen. Das 16seitige Heft enthält den Aufsatz ›»[…] und es wird ihr Stern bestimmt auch in anderen Kombinationen leuchten«. Alfred Kubin bei Arno Schmidt‹ von Ulrich Klappstein.

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Am 5. Dezember wird im Bomann-Museum Celle die Ausstellung ›Vom Wert der Kleidung. Textilien aus dem Nachlass von Arno und Alice Schmidt‹ eröffnet. Die von Susanne Fischer, Hilke Langhammer und Friedrich Forssman kuratierte Ausstellung ist bis zum 7. Juni 2022 zu sehen. Einen Katalog wird es nicht geben, aber, so Susanne Fischer bei Facebook, »ein sehr hübsches Postkartenset«. – Nachtrag 10. November: Beim Bomann-Museum gibt es einen Überblick über das Rahmenprogramm.

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In ihrem Podcast ›Gargantua‹ unterhalten sich Matthias Bickenbach und Michael Stolzke regelmäßig über »Geist und Getränke«. Da darf natürlich ein Thema nicht fehlen: ›Holder Wacholder oder Arno Schmidt‹ (30 Minuten).

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Vom 25. bis 27. November gibt es am Nordkolleg Rendsburg eine Tagung zum Haffmans Verlag, bei der es natürlich auch um Arno Schmidt im Haffmans Verlag gehen wird.

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