Nachgetragene Meldungen

Dienstag, 23. Januar 2024

Ich bin in den letzten Monaten nicht dazu gekommen, mich um dieses Blog zu kümmern. Hier also nachträglich die Meldungen und Neuigkeiten der letzten Zeit.

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Von 1957 bis 1962 führte Arno Schmidt Tagebuch. Bislang liegen davon im Druck nur gelegentliche Auszüge und Zitate vor (etwa im Kommentar der Briefbände), aber das wird sich in absehbarer Zeit ändern. Aktuell arbeitet Susanne Fischer an einer entsprechenden Edition, als Erscheinungstermin ist das Jahr 2025 anvisiert.

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Die Lieferung 497–499 des ›Bargfelder Boten‹ist erschienen. Sie enthält auf knapp 50 Seiten den Aufsatz ›Umsiedlung im Spätherbst. ›Fotos‹ und ›Texte‹‹ von Günther Flemming.

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Pünktlich zu Arno Schmidts 110. Geburtstag erschien am 18. Januar die Jubiläumsnummer 500 des ›Bargfelder Boten‹ mit Aufsätzen von Sabine Kyora (zu ›Zettel’s Traum‹), Heinrich Schwier (zu ›Brand’s Haide‹), Jörg Drews (zu Musik bei Arno Schmidt) und Nina Wittemer (zur Bargfelder Leser-Ausstellung). Anlässlich des Jubiläums fand in Bargfeld eine Veranstaltung mit Vorträgen, Lesungen und Musik statt. Mit dieser Nummer gibt es einen personellen Wechsel. Der (bisherige) Herausgeber Friedhelm Rathjen schreibt dazu:

Da ich […] an mir gewisse Abnutzungserscheinungen festgestellt habe, von denen ich nicht möchte, dass sie sich auf die Qualität der Zeitschrift auswirken, habe ich mich entschlossen, für frischen Wind zu sorgen, indem ich meinen Posten räume und mich auf eine etwas bequemere beratende Funktion zurückziehe.

Neuer Herausgeber wird ab der Lieferung 501 Thomas Körber.

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Auf den Webseiten des Deutschlandfunk lässt sich das Interview nachhören, das Rainer Hagen anlässlich Arno Schmidts 50. Geburtstags mit Schmidt führte: ›Arno Schmidt: »Ich bin ein Mosaikarbeiter«‹.

Neuerscheinungen, Termine

Samstag, 9. September 2023

Die Lieferung 495–496 des ›Bargfelder Boten‹ ist erschienen. Aus dem Inhalt:

  • Ulrich Finkenzeller, Die »Mondbücher« Arno Schmidts und ihre Bedeutung für »Kaff auch Mare Crisium« Texte, Durchpausen und eine sensationelle Falschmeldung
  • Simon Gottwald, »[…] jener eierlegenden Durchlaucht: DEJA THORIS!« Zu einer Nebenbemerkung in »Julia, oder die Gemälde«
  • Martin Lowsky, »Zettel’s Traum« ist unauslesbar. Winand Herzogs neue Studie über Arno Schmidt
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Am 28. September präsentieren Jan Philipp Reemtsma, Bernd Rauschenbach und ich bei der Allgemeinen Lesegesellschaft Basel den Briefwechsel zwischen Arno Schmidt und Hans Wollschläger.

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Vom 6. bis zum 8. Oktober findet in Quedlinburg die 36. Jahrestagung der GASL statt. Auf der Website der GASL finden sich Informationen zum Programm und zur Anmeldung.

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Winand Herzog kündigt eine umfangreiche Studie zu Arno Schmidt und Klopstock an:

»…fleißiger gelesen« oder Misfärstendnise eines Ferärers. Friedrich Gottlieb Klopstock & Arno Schmidt. 264 Seiten, Subskriptionspreis 15 Euro (portofrei im Inland) statt 18 Euro

Das Buch erscheint offiziell zum 110. Geburtstag Arno Schmidts, Subskribenten erhalten den Band schon früher. Die Studie kann mit einer E-Mail an office40@gmx.net subskribiert werden.

Diverse Meldungen

Montag, 12. Juni 2023

Ich bin in den letzten Monaten leider überhaupt nicht dazu gekommen, mich um dieses Blog zu kümmern. Das wird sich die nächste Zeit wohl auch nicht sehr ändern, aber damit ich nicht noch weiter in Verzug gerate, hier eine rasche Auflistung der Neuigkeiten der letzten Monate.

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Gleich zwei Ausgaben des ›Bargfelder Boten‹ sind in letzter Zeit erschienen:

  • BB 486–488. Inhalt: Norbert Maibaum, ›Ä Mierwouscht vu Gescheithät. Anmerkungen zum Luxemburgischen in ›Abend mit Goldrand‹‹
  • BB 489–491. Inhalt: Jochen Hengst, ›Zitierkunst. Arno Schmidts Verarbeitung der Prosa von Carl Spindler in ›Die Schule der Atheisten‹ und ›Der Vogelhändler von Imst‹ – Alexis Eideneier, ›»Eines dankbaren Lesers Halbjahrhundert«. Günther Flemming leert seinen Zettelkasten zum Spätwerk aus‹ (Rezension)
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Anna Peins Hörspielbearbeitung von ›Die Umsiedler‹ von 2017 steht derzeit wieder in der ARD Audiothek zum Nachhören und als MP3-Download bereit.

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Am Luxemburger Nationaltheater fand die Uraufführung der Theaterfassung der ›Schwarzen Spiegel‹ von Kathrin Herm statt. Aufführungen gab es am 8., 9., 11. und 13. Juni.

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Vom 17. Juni 2023 bis zum 17. Juni 2024 kann man im Haus der Arno Schmidt Stiftung in Bargfeld die Ausstellung ›»›Leser‹ ? – achduliebergott.« Arno Schmidt und einige seiner Bewunderer‹ besuchen:

Die neue Ausstellung im Bargfelder Stiftungshaus zeigt Zuschriften und Antworten, Leser-Gaben und künstlerische Auseinandersetzungen mit Schmidts Werk. Von Lesern gesammelte Kleinigkeiten mit Werk-Bezug finden sich ebenso wie Zettelkästen, die nacheifernde Leser anlegten, außerdem Comics und Cartoons, Bastelbögen und Buchstabenspielereien.

Neuerscheinungen

Montag, 24. April 2023

Vom 27. bis 30. April findet die Leipziger Buchmesse statt. Natürlich ist hier auch die Arno Schmidt Stiftung vertreten (Halle 5, Stand E 105), die aus diesem Anlass einen neuen großen Prospekt herausgebracht hat. Der Prospekt kann als niedrig aufgelöstes PDF von der Website der Stiftung geladen werden, wer eine besser aufgelöste Datei oder den A4-Prospekt auf Papier haben möchte, wendet sich an info@arno-schmidt-stiftung.de.

Für Juni 2023 sind drei neue Taschenbücher angekündigt (›Brand’s Haide‹, ›Aus dem Leben eines Fauns‹, ›Die Gelehrtenrepublik‹), in Januar 2024 sollen drei weitere folgen (›Das steinerne Herz‹, ›Leviathan. Gadir. Enthymesis‹, ›Die Umsiedler. Alexander oder Was ist Wahrheit‹). Die Bände kosten zwischen 15 und 18 Euro.

Ebenfalls im Juni soll das Lesebuch ›Es gibt keine Seligkeit ohne Bücher‹ erscheinen. Der von Bernd Rauschenbach herausgegebene Band »versammelt Texte Schmidts zum Thema ›der Schriftsteller und das Buch‹«, soll 160 Seiten umfassen und 15 Euro kosten.

John E. Woods gestorben

Dienstag, 21. Februar 2023

Der große amerikanische Übersetzer John E. Woods ist am 15. Februar in Berlin im Alter von 80 Jahren gestorben. Neben dem Gesamtwerk von Arno Schmidt übersetzte er auch Döblin, Thomas Mann, Ingo Schulze, Christoph Ransmayr, Günter Grass u.a. deutschsprachige Autoren ins Englische. Zur Erinnerung an Woods hat die Arno Schmidt Stiftung bei Facebook das Interview-Video ›Über das Schmidt-Übersetzen‹ veröffentlicht, das anlässlich der Ausstellung ›Arno Schmidt 100‹ gedreht wurde. Das Video kann ohne Anmeldung bei Facebook geladen werden.

5 Meldungen

Dienstag, 21. Februar 2023

Ich bin in letzten Monaten nicht dazu gekommen, diesem Blog allzuviel Aufmerksamkeit zu schenken, also gibt es jetzt zum Fasching einen kleinen Kehraus.

  • Karl-Heinz Müthers große Arno-Schmidt-Bibliographie hat inzwischen die 23. Nachlieferung erhalten (Bielefeld, 2023). Auf der Website der GASL steht die PDF-Version jetzt bis zur 22. Nachlieferung (2021) bereit.
  • Die GASL hat damit begonnen, Beiträge aus dem ›Schauerfeld‹ auf Ihrer Website als PDF-Dateien zu veröffentlichen.
  • Die Lieferung 483–485 des ›Bargfelder Boten‹ ist erschienen. Inhalt: Winand Herzog, ›»Ein steinerner Abgott« oder Ein Fisch namens Josef. ›Das steinerne Herz‹ im Kontext und doppelten Anspielungsraum‹.
  • Denis Scheck war zu Besuch in Bargfeld und dort mit Susanne Fischer über Arno Schmidt geplaudert (›Lesenswert‹, ab ca. Minute 17).
  • »The directing duo will return to feature filmmaking with ›Egghead Republic‹, a satirical coming-of-age tale in part based on Kågerman’s experience working for Vice Magazine and the novel ›Die Gelehrtenrepublik‹, by Arno Schmidt.« (Deadline)

Bargfelder Bote, Lfg. 481–482

Sonntag, 27. November 2022

Die Lieferung 481–482 des ›Bargfelder Boten‹ ist erschienen. – Inhalt:

  • Martin Lowsky, ›Türme und Träume. Über die Präsenz des späten Karl May in Arno Schmidts Erzählung ›Großer Kain‹‹
  • Günther Flemming, ›Blindheim oder Marlborough s’en va-t-en guerre‹
  • Gehört, gelesen, zitiert
  • In letzter Zeit ist erschienen und zu unserer Kenntnis gelangt

ebA überarbeitet • Schmidt-Handbuch erschienen

Freitag, 25. November 2022

Die eBA wurde überarbeitet. Als Standardverknüpfung wird nun nicht mehr, wie bisher, eine ODER-,sondern eine UND-Verknüpfung benutzt. Eine Suche wie Brockes Goethe findet also jetzt nicht mehr alle Texte, in denen »Brockes« oder »Goethe« auftaucht, sondern nur noch die, in denen beide Begriffe gefunden werden. Bei der Suche nach exakten Zitaten werden nun Satzzeichen ignoriert, was bei einem Autor wie Schmidt schon sehr hilfreich ist. Die Suche nach exakt:"Deutschland das" findet jetzt auch »Deutschland? : Das«. Als Bezugsrahmen für eine Suche wird nun nicht mehr der zufällige Seitenumbruch der ›Bargfelder Ausgabe‹, sondern ein Absatz, also eine organische Texteinheit, benutzt.

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Lange hat’s gedauert, aber jetzt ist es tatsächlich erschienen, das von Axel Dunker und Sabine Kyora herausgegebene ›Arno-Schmidt-Handbuch‹. Inhaltsverzeichnis und Vorwort können als PDF geladen werden. Der Preis für den rund 800 Seiten starken Band wurde noch einmal deutlich angehoben und liegt nun für das PDF wie für die gebundene Version bei 199,95 Euro.

Schmidt auf Schwedisch [Update]

Freitag, 11. November 2022

11.11.2022: Ich hab’s nicht richtig gesehen. Karl-Heinz Müther wies in der ASml auf eine Reihe von schwedischen Übersetzungen hin, die vor allem Mitte der 1960er-Jahre erschienen sind. (Teil)Übersetzt wurden etwa ›Alexander‹, ›Faun‹ und ›Pocahontas‹. Lagerholms Übersetzungen sind also nicht die ersten, aber wohl die umfangreichsten ;-).

[14.10.2022]Mit ›Tidiga skrifter‹ (›Frühe Schriften‹) liegen – wenn ich das richtig sehe – erstmals Romane und Erzählungen Schmidts auf Schwedisch vor. Der Band enhält ›Leviathan‹, ›Aus dem Leben eines Fauns‹, ›Brand’s Haide‹, ›Schwarze Spiegel‹, ›Tina‹ und ›Goethe und einer seiner Bewunderer‹. Übersetzer ist Martin Lagerholm, erschienen ist der Band im kleinen schwedischen Verlag Ekphrasis.

Kleinere Meldungen

Freitag, 11. November 2022

Am 18. August plauderte Friedhelm Rathjen anlässlich des 50. Geburtstags des ›Bargfelder Boten‹ bei hr2-Kultur rund elf Minuten kenntnisreich, entspannt und anregend über Arno Schmidt. Die Sendung kann auf der Webseite des Senders nachgehört und auch geladen werden.

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Bei Facebook wurde Susanne Fischer am 23. Oktober nach geplanten Editionen von Schmidts Briefwechsel gefragt. Ihre Antwort: »Rowohlt Verlag, Bense, am Horizont Krawehl«.
(Facebook wird hier nicht verlinkt.)

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Die Wollschläger-Werkausgabe bei Wallstein wird fortgesetzt. Erschienen ist als 14. Band: ›Briefe 1988–2007‹. Die von Thomas Körber herausgegebene Auswahl umfasst gut 520 Seiten. »Kriterien der Auswahl sind Wollschlägers schriftstellerische Projekte in den Jahren 1988 bis 2007 […]. Es handelt sich demnach im weitesten Sinne um ›Briefe zum Werk‹«. Einige private Briefe wurden allerdings ebenfalls aufgenommen.

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Friedhlem Rathjen hat einen weiteren Band in seiner Edition ReJoyce angekündigt. Im Dezember soll erscheinen: ›Polyglott Arno Schmidt mehrsprachig‹ (156 Seiten Paperback, 17,00 Euro). Ausführliche Angaben finden sich bei Booklooker.

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Ebenfalls im Selbstverlag ist jetzt erschienen: Günther Fleming, ›Drei Studien zum Spätwerk von Arno Schmidt‹ (212 Seiten Softcover, 28,00 Euro). Der Band enthält drei Aufsätze zu ›Zettel’s Traum‹, ›Die Schule der Atheisten‹ und zur ›Julia‹. Beschreibung und Bestellmöglichkeit finden sich bei ePubli.

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